
Trotzdem
Heute war es bitterkalt. Ein Bilderbuch-Februar-Tag. Die Sonne strahlt, überall liegt Reif auf den Wiesen und Bäumen. Ich genieße das Mittagessen im Wintergarten, in dem sich, geschützt durch die Scheiben, die Wärme wunderbar im Raum ausbreitet. Dann meine obligatorische Mittagsruhe und danach plane ich meine „Rollatorwanderung“ hinter dem Haus.
Aber was ist das? Die Sonne verschwindet immer mehr hinter Nebelschwaden, die vom Rheintal bis zu uns hochziehen. Als ich mich schließlich dick angezogen hinter dem Haus auf den Weg mache, um meine Trainingsrunden zu drehen, ist die Sonne verschwunden und stattdessen hat sich überall ein kalter, nasser Nebel ausgebreitet, der durch und durch geht. Selbst nachdem ich schon lange wieder ins Haus zurückgegangen bin, hängt die Kälte noch irgendwie in meinem Körper drin und es braucht lange, bis ich wieder warm werde.
Ist es in unserem Leben nicht oft genauso? Da läuft alles gut. Alles stimmt. Wir genießen den Alltag und freuen uns am Leben und plötzlich, aus dem Nichts, tauchen dunkle Wolken, taucht Nebel auf. Dieses Verwirrende, das sich da in uns niederlässt, hat all das Gute, das wir nur wenige Augenblicke vorher empfunden hatten, vertrieben. Es ist als wäre es nie da gewesen.
Gestern habe ich mir darüber Gedanken gemacht und Sehnsucht in mir gespürt, dass das Verwirrende, der Nebel, der gerade mein Leben beherrscht, endlich verschwindet. Aber im selben Moment war mir klar: Und dann taucht das nächste Problem, das nächste schwierige, verwirrende Ereignis auf. Das nennt man wohl Leben.
Ich wünsche mir für mein Leben und suche im Moment danach, dass mein Glück, meine Zufriedenheit und mein Friede nicht von meinen Umständen abhängig sind. Ich wünsche mir dieses „trotzdem“-Leben. Ein Leben, in dem Gottes Friede alles durchdringt, und Freude trotz widriger Umstände möglich ist. Weil ich weiß: ER es ist, der alles unter Kontrolle hat. Nicht ich. Deshalb ist es ja so wichtig, dass ich mich an IHM festhalte. Denn es macht wenig Sinn, sich an sich selbst festzuhalten.
Meine Hoffnung ist, dass ich mich auf so ein Leben zubewege. Ein Leben, in dem SEIN Friede mein Leben beherrscht, trotz allem was um mich herum passiert.
Dann wird der Frieden Gottes, der alles menschliche Begreifen weit übersteigt, euer Denken und Wollen im Guten bewahren, geborgen in der Gemeinschaft mit Jesus Christus.
Philipper 4,7 (Gute Nachricht Bibel)